Ilse

unter den klausnerischen söhnen herrscht ja so ein bissl eine absonderlichkeit, was denn jetzt schmeckt oder nicht.

thomas hatte anscheinend als kind eine phase, in der er wirklich nur semmeln mit streichwurst drauf essen wollte.
in meiner familie hätte das zu streit und diversen essneurosen beim kind geführt.
ilses stressreduzierendes kommentar zu dieser zeit in thomas leben: “es war dann immer recht einfach ein abendessen für ihn zu hause zu haben.”

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Einmal hatte Thomas die grandiose Idee, seiner Schwester die Haare zu schneiden. Er nahm sich eine Schere, drängte sie unter einen Tisch in ein Eck und schnitt ihr die Haare. Ob sie sich sehr gewehrt hat oder nicht, ist nicht überliefert. Allerdings nicht lautstark, denn beim Schneiden störte niemand.

Der Schnitt dürfte auch gar nicht so schlecht gewesen — aufgefallen ist das Ganze erst, als Thomas sich den Staubsauger holte, um die Haare wegzusaugen und Ilse neugierig wurde, was er denn damit machen wolle…

Als die Kinder noch kleiner waren, war folgende Frage ganz leicht zu klären: Woran erkennt man, wer das letzte Stück Schokolade aus dem Kasten gegessen hat?

Ganz einfach: Wenn die Verpackung noch da war, war es Michaela, wenn die Verpackung und die Krümel ordentlich weggeworfen waren, war es Thomas.

Einmal war ein Postler da, um was anzuschließen, und kletterte auf einer hohen Leiter am Haus herum. Der kleine Thomas, noch nicht einmal im Kindergarten, schaute ganz fasziniert zu.

Der Postler wollte ihn dann etwas herausfordern und fragte: “Komm, kletter doch mal rauf.” Thomas wollte aber nicht, und der Postler hänselte ihn weiter.

Als er dann merkte, dass das nix würde, fragte er: “Wenn du dich nicht einmal auf die Leiter traust, was soll denn dann jemals aus dir werden?”

Thomas: “Das lass meine Sorge sein.”

Vor langer, langer Zeit, als es noch keine Handys gab und ich mit Thomas zusammen war, kam es schon mal vor, daß meine Mutter in Mauerbach anrief und mich sprechen wollte: “Kann ich bitte die Ilse sprechen?” Sie konnte – allerdings nicht die, die sie eigentlich sprechen wollte. Zumindestens beim ersten Mal führte das zu seeeehr erstaunten Gesichtern auf beiden Seiten der Leitung.

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wer ilse kannte, kannte auch ihr mäßig gutes gehör und ihre unglaubliche fähigkeit, jenes locker flockig zu überspielen.

allerdings, so erzählt die mär, war so ein hörgerät aber auch was sehr praktisches: langwierige/nervende/langweilige ereignisse (z.b. schulkonferenzen…) konnte sie einfach abschalten.

und beim einschlafen half es auch ungemein, wenn sie sich einfach auf ihr gutes ohr legte und so umgebungsgeräusche (z.b. schnarchen…) nicht mehr stören konnten…

This post was submitted by Gabriele.

Schon lange her, gab es eine Direktorin, bei der maman den Stundenplan für die Lehrer zusammenstellen mußte. Eine mitunter schwierige Aufgabe, die nicht immer zu hundertprozentiger Zufriedenheit der Chefin erledigt werden konnte. Einmal war sie besonders empört und forderte meine Mutter auf den Plan gemäß diesen und jenen Wünschen zu ändern. Daraufhin erklärte Ilse ihr in Ruhe und detailliert, aus welchen Gründen das nicht machbar sei. Daraufhin die Direktorin bestimmt:”Ich will aber!” Meine Mutter amüsiert:”Das sagt meine zweijährige Tochter auch immer.”

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Eines Mittags beim Essen berichtete Mütterchen freudenstrahlend:”Ich hab heut 3000 Schilling gespart!” Erstauntes gemeinsames Anfragen durch welch raffiniertes Manöver sie das geschafft hätte folgte. Die Antwort:”Der Riegler hatte heute Ausverkauf und total viel Prozente, hab nur 4000 Schilling zahlen müssen!”

Hilfreich war es auch immer sie bei schwierigen Einkaufsentscheidungen zu Rate zu ziehen:”Du, mir gefällt der Rock urgut, kann mich aber zwischen den 2 Farben nicht entscheiden…” Ein überzeugtes “Dann nimm beide!” hat jede sinnlosen Zweifel ausgeräumt.

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Ilse blättert durchs Fotoalbum. Auf einer Aufnahme ist sie zu sehen, während sie Lucas stillt.
Ilse: “Unglaublich, das waren einmal meine Brüste…”

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Ich komme zum ersten Mal zu den Klausners nach Mauerbach, mit einem etwas größeren Blumenstrauß.
Ilse: “Na so ein großer wäre aber nicht nötig gewesen.”
Ute: “Naja, die anderen dort waren alle total hässlich…”
Ilse: “Na gut, dann ist es ok.”
Mica (zeigt auf die größte Blume in der Mitte): “Ich will die da!”

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